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Wissen, was man kauft

Wie faire Lieferketten funktionieren

"plan b: Wissen, was man kauft - Mehr Transparenz für Kunden": Rolf Slickers und Silke Brüggemann stehen mit einem Tuch voller gepflückter Baumwolle auf einem geernteten Baumwollfeld.
von Anna Aumüller und Gregor Eppinger

Der Bundestag hat ein Gesetz verabschiedet, das Menschenrechte und Umwelt in der global vernetzten Wirtschaft schützen soll. Manche Firmen machen vor, wie eine faire Lieferkette funktioniert.

Datum:
03.09.2020
Verfügbarkeit:
Video leider nicht mehr verfügbar

Um die Herkunft der Rohstoffe oder die Arbeitsbedingungen vor Ort haben sich Unternehmen selten geschert. Hauptsache, der Gewinn stimmt. Doch das wandelt sich. Einige Pioniere machen sich auf den Weg, um für mehr Transparenz, Fairness und Verantwortung zu kämpfen.

Bei Quijote Kaffee in Hamburg darf jeder alles wissen. Firmengründer Andreas Felsen bezieht das gleiche Gehalt wie seine Mitarbeiter – und das kann auf der Website eingesehen werden. Dort steht auch, woher ganz genau welche Kaffeebohnen stammen. Aufklärung gibt es auch bei den Löhnen, dem Transport, der Lagerung und Verpackung. "Transparenz ist für uns wichtig, um den Fokus auf die Leute zu richten, die die wirkliche Arbeit machen", sagt Felsen. "Für die Qualität des Kaffees sind nicht wir als Kaffeeröster verantwortlich, sondern die Bauern und Bäuerinnen, die den Kaffee anbauen. Und es ist wichtig, das Augenmerk auf sie zu lenken."

Denn wer mit eigenen Augen sieht, wie viel Arbeit in einem Produkt steckt, wird eher bereit sein, höhere Preise für faire Ware zu zahlen. Textilhersteller Ralf Hellmann produziert Bett- und Tischwäsche für Hotels, Krankenhäuser und Restaurants. Er lädt seine Kunden deshalb nach Indien ein – in die Orte, wo die Baumwolle angebaut und geerntet wird. Rolf Slickers reist mit. "Das ist für mich eine besondere Erfahrung, an den absoluten Anfang der Lieferkette zu kommen." Wird diese Erfahrung bei dem Geschäftsmann etwas verändern?

Antoni Hauptmann begibt sich auf die Reise zum Ursprung einer Fischfrikadelle. Auf einem Fischtrawler will er protokollieren, wo und wie der Fisch gefangen und weiterverarbeitet wird – und so kontrollierbar machen, ob alles mit rechten Dingen zugegangen ist. Dazu nutzt er die "Blockchain"-Technologie, die eine fälschungssichere Rückverfolgung ermöglichen soll. Hauptmanns Wunsch: ein wirklich nachhaltiger Fischfang – durch Transparenz. "Der Fisch mit der Seriennummer", sagt er, "das ist das, was interessant ist."

Kaffeeröster Andreas Felsen hat Großes im Sinn: "Ich möchte mit meiner Idee die Kaffee-Branche überzeugen und langfristig umkrempeln." Deshalb versucht er unermüdlich, andere Kaffee-Hersteller zu mehr Transparenz zu bewegen. Und der engagierte Idealist wird tatsächlich gehört. Sogar ein Branchenriese wie Tchibo will sich dem Trend nicht verschließen – und nichts verbergen. Verbraucher fordern Durchblick, und den bekommen sie.

Antoni Hauptmann begibt sich auf die Reise zum Ursprung einer Fischfrikadelle. Auf einem Fischtrawler will er protokollieren, wo und wie der Fisch gefangen und weiterverarbeitet wird – und so kontrollierbar machen, ob alles mit rechten Dingen zugegangen ist. Dazu nutzt er die "Blockchain"-Technologie, die eine fälschungssichere Rückverfolgung ermöglichen soll. Hauptmanns Wunsch: ein wirklich nachhaltiger Fischfang – durch Transparenz. "Der Fisch mit der Seriennummer", sagt er, "das ist das, was interessant ist."

Was wir täglich kaufen, hat oft einen langen Weg hinter sich. Wer es wie hergestellt hat und unter welchen Bedingungen – immer mehr Verbraucher aber wollen genau das wissen. Kaffeeröster Andreas Felsen hat Großes im Sinn: "Ich möchte mit meiner Idee die Kaffee-Branche überzeugen und langfristig umkrempeln." Deshalb versucht er unermüdlich, andere Kaffee-Hersteller zu mehr Transparenz zu bewegen. Und der engagierte Idealist wird tatsächlich gehört. Sogar ein Branchenriese wie Tchibo will sich dem Trend nicht verschließen – und nichts verbergen. Verbraucher fordern Durchblick, und den bekommen sie.

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